Rudresh Mahanthappa - Samdhi
Veranstaltungsort: Brauhaus Breznik
Beginn: Do., 03. Mai 2012 um 20 Uhr
RUDRESH MAHANTHAPPA Quartet
Rudresh Mahanthappa - sax, elec.
Nguyen Lee- git
Rick Brown - bass
Damion Reid - drums
„Definitiv eine der stärksten Stimmen der Jazzszene“, schreibt All Music Guide über den New Yorker
Altsaxophonisten und Komponisten Rudresh Mahanthappa. Als „begnadeten Konzeptionisten“ lobt ihn die
Village Voice und The New Yorker befindet: „Mahanthappa zeichnet sich durch einen ins Innerste
dringenden Ton aus und durch einen Zugriff, der einen am Kragen packt und es dem Hörer unmöglich
macht, sich abzuwenden.“ Und Allaboutjazz äußert sich fast hymnisch: „Mahanthappa macht Musik wie
derzeit kein anderer in dieser Stadt. Diese Art der Entwicklung und Vervollkommnung steht nicht einfach über der Norm; sie definiert die Norm neu.“
Zahlreiche Auszeichnungen und Preise dokumentieren ebenfalls, dass Rudresh Mahanthappa zu den
kreativsten und innovativsten Jazzkünstlern seiner Generation gehört: Von der amerikanischen Jazz Journalist Association wurde Mahanthappa seit 2009 jährlich zum Altsaxophonisten des Jahres gewählt – 2011 zum dritten Mal in Folge. Im Jahr 2011 wurde er im Downbeat International Critics Poll, der weltweit wichtigsten Kritikerumfrage, zum „Alto Saxophonist of the Year“ gewählt und reiht sich damit in die beeindruckende Liste bisheriger Preisträger wie Ornette Coleman, Kenny Garrett oder Lee Konitz ein. Im Jahr 2010 gewann er bereits die Kategorien „Rising Star Alto Saxophonist“ und „Rising Star Jazz Artist“. Aber auch international hat sich inzwischen herumgesprochen, dass Rudresh K. Mahanthappa zu den innovativsten und einflussreichsten jüngeren Musikern und Komponisten im Jazz gehört. Besonders mit seinem Duo Raw Materials mit dem Pianisten Vijay Iyer feiert er auch in Europa große Erfolge.
Als Sohn südindischer Auswanderer, die in den fünfziger Jahren in die USA gingen, wuchs der 1971 in
Triest geborene Rudresh Mahanthappa in Boulder, Colorado, auf. Seine Eltern waren gläubige Hindus, doch es wurde Englisch gesprochen und westliche Musik gehört. Dementsprechend wurde das Saxophon das Instrument Mahanthappas. Nach der Schule wurde er vom Berklee College of Music in Boston angenommen - der wohl wichtigsten Jazz-Kaderschmiede der Welt. Dort lernte er den berühmten indischen Saxophonisten Kadri Gopalnath kennen, dessen Konzept, das westliche Instrument im Kontext mit der karnatischen Musik Indiens einzusetzen, ihn verblüffte und inspirierte. Auf einer Studienreise nach Indien lernte Mahanthappa dann erstmals die Heimat seiner Eltern näher kennen. In der südindischen Musik entdeckte er die komplizierten rhythmischen Strukturen, die er seither oft in seiner Musik verwendet.
Nach seinem Studienabschluss 1992 in Berklee (mit einem Bachelor-Degree) wurde Mahanthappa von
Steve Coleman in die New Yorker Szene eingeführt. Über Coleman lernte er 1995 auch den Pianisten Vijay Iyer kennen, der durch dieselbe Herkunft und musikalische Sozialisierung wie Mahanthappa geprägt ist und bald sein – bis heute - wichtigster musikalischer Partner wurde. Vijay beschrieb ihre Beziehung einmal folgendermaßen: „Rudresh und ich gehörten zur ersten Generation indischer Amerikaner. Wir waren beide früh getrieben von Identitätssuche. Wer wir wirklich sind, oder zumindest eine Ahnung davon, haben wir durch die Musik erfahren.“ In Iyers Quartett wie mit dem eigenen machte Mahanthappa sehr rasch Kritik und Publikum auf sich aufmerksam – vor allem, seit er nach dem mit einem Master-Degree abgeschlossenen Jazz-Kompositionsstudium an der DePaul University in Chicago 1998 ebenso wie Iyer endgültig nach New York übersiedelt war.
Neben seinen Aktivitäten als Sideman, unter anderem bei David Murray, Tim Hagans, David Liebman,
Greg Osby oder Dr. Lonnie Smith, leitet Mahanthappa hier nicht weniger als sieben eigene Ensembles: Das
Duo Raw Material mit Vijay Iyer, das wechselweise besetzte Projekt Dual Identity, MSG mit Ronan Guilfoyle und Chandler Sardjoe, das Septett Dakshina Ensemble, die Indo-Pak Coalition (beide mit Kadri Gopalnath), das Mauger Trio und natürlich sein Quartett mit Iyer oder Craig Taborn am Piano, Francois Moutin am Bass und Elliot Humberto Kavee oder Dan Weiss am Schlagzeug. Mit diesen Bands, aber auch als Gastmusiker wie 2008 beim französischen Trio Dupont T, ist er regelmäßiger Gast auf den großen Festivals und in den wichtigen Jazz Clubs der Welt.