Madison Violet

Veranstaltungsort: Brauhaus Breznik
Beginn: So., 13. Nov 2011 um 20 Uhr

Madison Violet

Brenley MacEachern - git, voc

Lisa MacIsaac - git, voc

Adrian Lawryshyn - bass, voc


Madison Violet sind die beiden kanadischen Musikerinnen Brenley MacEachern und Lisa MacIsaac. In der kanadischen Folk- und Country-Szene bereits bestens etabliert, wurden sie mehrfach bei den Canadian Folk Awards ausgezeichnet ('Folk album of the Year', 'Best Group Recording', 'Vocal Group of the year'). Ihre Songs sind eine Melange aus Folk, Pop und Alternative Country. Ihre gerne als „City-Folk“ und „Tumbleweed-Pop“ umschriebene Musik besticht durch einzigartige Gesangsharmonien und melodischen Reichtum. Akustische Gitarren, Banjo, der akzentuierte Einsatz von Fiddle, Mandoline und Stehbass geben ihren Liedern bei allem nötigen Pop-Appeal die bittersüße musikalische Färbung. Textlich wimmelt es von Herzschmerz und Verlust – und doch ist stets ein sich aufbauender Twang zu finden, der Entschlossenheit und Lebensfreude ausdrückt.



„No Fool For Trying“


 


Wenn es ein Reinheitsgebot für makellosen Alternative-Country geben würde, „No Fool For Trying“ würde alle Prämissen erfüllen. Das dritte Album der beiden kanadischen Musikerinnen Brenley MacEachern und Lisa MacIsaac, besser bekannt als Madison Violet, ist zweifellos ihr akustischstes, amerikanischstes und intimstes. Es ist zugleich das erste Album, das sie in ihrer Wahlheimatstadt Toronto aufgenommen haben, was deswegen bemerkenswert ist, weil die meisten Songs dieses Duos fern ihrer Heimat entstehen und sie ihre ersten beiden Alben „Worry The Jury“ (2004) und „Caravan“ (2006) mit Unterstützung des Produzenten John Reynolds (U2, Sinead O’Connor) in London aufgenommen hatten. In ihrer kanadischen Heimat wurden beide Werke für diverse East Coast Awards (Best New Group, Pop Album of the Year, Folk Album of the Year, Best Group Recording) und einen Canadian Folk Award nominiert. Auch in den kanadischen Alternative-Country-Charts konnten sie bereits reüssieren und neue Songs wie „Crying“ oder der Titelsong „No Fool For Trying“ dürften sogar Chancen in internationalen Charts haben.  


 


Seit neun Jahren bereisen Brenley und Lisa die Welt und tourten bereits mit so unterschiedlichen Acts wie Hothouse Flowers, Runrig, Ron Sexsmith und den Indigo Girls. Das innig verbundene Gespann lebt fast wie moderne Nomaden und hat mit „No Fool For Trying“ nun zu einer klaren und unmittelbaren Ausdrucksform gefunden, die sie noch unverwechselbarer macht. „No Fool For Trying“ ist vielleicht auch das persönlichste Album von Madison Violet. Verlust und Vergänglichkeit, Tod und Trauer, Sehnsucht und Ennui: Die thematischen Tableaus der neuen Songs lassen kaum darauf schließen, dass es sich bei „No Fool For Trying“ um ein durchaus optimistisch gestimmtes Album handelt. Nicht wenige Songs tragen autobiographische Bezüge. Den tragisch gewaltsamen Tod ihres Bruders hat Brenley in dem Song „The Woodshop“ verarbeitet. Und Lisa verlor mit dem Tod von Denny Doherty (von den Mamas and Papas) einen alten Freund und frühen Förderer. Ihm dürfte das berührende „Hallway Of Sage“ gewidmet sein. „Baby In The Black & White“ berichtet davon, wie Brenley versehentlich von der Polizei verhaftet wurde. „Lauralee“ erzählt moritatenhaft von einem Mädchen auf der steten Suche nach neuen Liebschaften. Mit seiner munteren Mandoline und Lisas Geigenspiel mutet das empathische Porträt eines Vamps nahezu wie eine Referenz an Robbie Robertsons „The Night They Drove Old Dixie Down“ an.


 


Entstanden ist ein großer Teil der neuen Songs bei einem Aufenthalt auf der Insel Grenada. Dort wurde es zum Ritual, dass sich die beiden Frauen jeden Morgen nach dem Frühstück ans Wasser setzten und die Gedanken fließen ließen. (Dazu sollte man vielleicht noch anmerken, dass auch die Songs zu den ersten Alben in einem exotischen Refugium entstanden, und zwar in New Mexico und an der Ostküste Australiens.) Abends arbeiteten sie an den Songideen weiter. Für die Aufnahmen in Toronto verpflichteten sie den kanadischen Produzenten Les Cooper, eine Koryphäe der dortigen Folkszene. Für die auf das Wesentliche reduzierte Umsetzung der Songs, die besonders die exzellenten Gesangsharmonien in den Vordergrund stellt, wurden insgesamt mehr als ein Dutzend Musiker engagiert, darunter viele Lokalmatadore aus Toronto. Die Songs bestechen jedoch durch jene wohldosierte Unplugged-Atmosphäre, die sich wie ein roter Faden durch die Geschichte zieht. „No Fool For Trying“ hat jene Klasse, die auch die besten Werke von Neil Young, Gillian Welch und Lucinda Williams auszeichnet. Banjo, Mandoline, Lapsteel, Kontrabass und Violine umgarnen dezent das akustische Gitarrenspiel von Brenley und Lisa.


 


Das Duo, das ursprünglich Mad Violet hieß (und den Namen änderte, weil sie kontinuierlich mit den Mad Violets, einer psychedelischen Rockband, verwechselt wurden), hat in den letzten Jahren eine ganz eigene Handschrift entwickelt. Ihre kongeniale Mischung aus feinsinniger Leichtigkeit und sanfter Melancholie hat mit dem neuen Album eine ganz neue Dimension erreicht. Nie klang ihr wunderbar ausbalancierter Harmoniegesang perfekter – man teste nur mal „Small Of My Heart“ – die Produktion wirkte nie zuvor transparenter und die ungemein melodischen Songs haben allesamt das Zeug zu Americana-Klassikern. Auf dem Coverphoto von „No Fool For Trying“ posieren Brenlay und Lisa mit ihren Instrumentenkoffern vor einem alten Chevrolet Pickup, als wären sie bereit zum Aufbruch in die nächste Konzertstadt. Im April sind Madison Violet tatsächlich wieder in Deutschland auf Clubtournee, bei einigen Shows begleitet vom Bassisten Adrian Lawryshyn. Beste Gelegenheit, sich von der Klasse ihrer berührenden und warmherzigen Performances zu überzeugen. No fool for trying.



 



Madison Violet
Madison Violet in Bleiburg | © Foto: Christine Ottowitz
Madison Violet in Bleiburg | © Foto: Christine Ottowitz
Madison Violet in Bleiburg | © Foto: Christine Ottowitz
Madison Violet in Bleiburg | © Foto: Christine Ottowitz
Madison Violet in Bleiburg | © Foto: Christine Ottowitz
Madison Violet in Bleiburg | © Foto: Christine Ottowitz
Madison Violet in Bleiburg | © Foto: Christine Ottowitz

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