Bob Stewart´s Swing Shift
Veranstaltungsort: Brauhaus Breznik
Beginn: Do., 22. Apr 2004 um 20 Uhr
bob stewart´s swing shift
BOB STEWART tuba
AMINA CLAUDINE MYERS piano/keyboard
JEROME HARRIS guitar
LUCIANNA PADMORE drums
Historisch gesehen bedeutet der Ausdruck "Swing Shift" den Eintritt der Frau in die amerikanische Arbeitswelt während der 40er Jahren. Heute bezieht sich der Ausdruck auf die verschiedenen musikalischen Richtungen, in die sich Jazz entwickelt hat.
Swing Shift reflektiert auch die vielen Richtungen von Bob Stewart's Erfahrungen. Seine musikalische Reise führte ihn von Big-Bands bis zu Duos aller Arten. Ein Wechsel im Swing, der während der Loft-Aera des Jazz eintrat, führte die Tuba als Bass zurück zur Rhythm-Section. Bob Stewart und Swing Shift zeigen die vielen Möglichkeiten der Tuba in Stewart's eigenen Kompositionen und mit der Musik von Mingus, Ellington und anderen. Es ist eine Schatzkiste voller Swing-Erfahrungen, aus denen gewählt werden kann: die Stimme, die Orgel und die Pia-notradition, die Amina Claudine Myers zusammen mit den Erfahrungen von Jerome Harris mitbringt, lesen sich schon wie ein Geschichtsbuch des Swings. Und die Jugend und musikalische Vielseitigkeit der Schlagzeugerin Lucianna Padmore runden das Spektrum des Swings ab.
Bob Stewart, der Mann, der in den 70er Jahren der Tuba das Tanzen beibrachte und das Publikum in vielen Formationen mit seinen unverwechselbaren, mitreißenden Tubaklängen begeisterte, zählt heute mit zu den renommiertsten Jazzmusikern. Nach vielen Jahren als ambitionierter Sideman in den unterschiedlichsten Projekten - von Lester Bowie bis Arthur Blythe - ist Bob Stewart endlich auch wieder als Leader mit seinem eigenen Quartett auf Europatournee.
Wurde die Tuba im alten New Orleans als eine Art Vorform des Basses verwendet, so sorgte Bob Stewart für eine Emanzipation des Instruments, das bei ihm fast eine trompetenhafte Beweglichkeit gewann. 1945 in South Dakota geboren, wurde Bob Stewart durch Aufnahmen mit Charles Mingus und Bluesmusiker Taj Mahal bekannt. 1977 im Trio mit Arthur Blythe entstanden wohl mit seine eindrucksvollsten und originellsten Aufnahmen. Weitere Stationen waren u.a. das Gil Evans Orchestra, Carla Bley, das Globe Unity Orchestra und Lester Bowie's Brass Fantasy. In den 80er Jahren machte Bob Stewart mit seiner First Line Band ebenso aufregende Musik wie die jüngeren Kollegen von M-Base in New York. Seine Rhythmen sind stets funky, von federnder Leichtfüßigkeit und seine Improvisationen ebenso frisch wie frech. Mit dem Begriff "Swing Shift" als Bezeichnung für seine neue Gruppe bezieht sich Bob Stewart auf die vielfältigen Richtungen, in die sich der Jazz und seine eigene Musik bewegen. Mit Eigenkompositionen und Stücken von Mingus, Ellington und anderen Altmeistern will er zeigen, wozu die Tuba als Instrument fähig ist. Das "History Book Of Swing" verkörpern dabei die Pianistin und Sängerin Amina Claudine Myers und der Gitarrist Jerome Harris, während Luciana Padmore die jüngere Musikergeneration repräsentiert.
Amine Claudine Myers zählt zu den großen Damen des Jazz. Ihr Klavier- und Orgelspiel ist geprägt von McCoy Tyner und tief verwurzelt in der Tradition von Blues, Gospel und Soul. Sie spielte regelmäßig mit Lester Bowie und tourte mit Charlie Hadens Music Liberation Orchestra durch die ganze Welt. Auf ihren eigenen Platten nahm sie stets stimmige Fusionen von schwarzer Tradition, Pop und Avantgarde vor.
Der Gitarrist und Bassist Jerome Harris zählt zu den gefragtesten Musikern seines Faches. Auf über 50 Schallplattenaufnahmen ist sein virtuoses Spiel dokumentiert. Jerome Harris wurde durch seine Zusammenarbeit mit Sonny Rollins und Jack DeJohnette einem breiten Publikum bekannt. Die Schlagzeugerin Luciana Padmore ist mit ihrem vitalen und kreativen Spiel eine der großen Entdeckungen der letzten Jahre